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Urostoma – Leben mit einem künstlichen Blasenausgang

10.08.2020

Sie bekamen die Nachricht, dass bei Ihnen ein Urostoma angelegt werden muss. Bestimmt war Ihre erste Reaktion nicht besonders erfreulich. Doch das Leben geht weiter, nicht genau gleich wie vorher, aber es lässt sich gut damit umgehen.

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Wann wird ein Urostoma angelegt?

Ein Urostoma wird angelegt, wenn die Nieren- und Blasenfunktion derart beeinträchtigt ist, dass der Urin nicht mehr auf natürlichem Weg über die Harnblase und Harnröhre ausgeschieden werden kann. 
Die beiden Nieren produzieren Urin, wobei die Menge je nach Tages- und Nachtzeit schwankt. Diese Flüssigkeit enthält viele Substanzen, die der Körper ausscheiden muss. Kann der Körper diese nicht mehr ausscheiden, droht eine Harnvergiftung. Um das zu verhindern wird eine Urostomie (künstliche Ableitung für den Urin) angelegt.

 

Was ist ein Urostoma?

Bei der Operation werden die von der Niere herkommenden Harnleiter mit einem für diese Funktion isolierten und gut durchblutenden Dünndarmteil verbunden. Dieses Dünndarmstück dient als Durchlaufkanal für den Urin (Uretokutaneostomie), der dann in einen Beutel läuft.

 

 

© Willi R. Hess, naturwissenschaftlicher Zeichner, Bern

Eine andere, nicht abgebildete Möglichkeit ist die direkte Ableitung der beiden Harnleiter durch die Bauchdecke (Ureterokutaneostomie).

 

Was sind die Ursachen?

Es kann ältere Menschen, sowie auch jüngere Menschen treffen:

  • Gutartige und bösartige Tumore der Harnblase
  • Verengung der ableitenden Harnwege
  • Verletzung nach Unfall oder Operation
  • Angeborene oder erworbene Nervenschädigungen
  • Angeborene Fehlbildungen
  • Nervenschädigungen
  • Folgen einer Strahlentherapie


Tipps für den Alltag

  • Entleeren Sie den Beutel mehrmals täglich, auch wenn dieser noch nicht ganz voll ist. So vermeiden Sie, dass das Gewicht des Urins die Versorgung vorzeitig ablöst.
  • Schützen Sie ihr Bett vorsichtshalber mit einem Matratzenschoner.
  • Tragen Sie beim Duschen oder Baden immer den Beutel, da der Urin kontinuierlich weiter läuft und sonst eine Infektion entsteht.
  • Kleben Sie für einen angenehmen Geruch ein AIR NOTE Pflaster auf den Beutel.
  • Bevor Sie das Haus verlassen, den Beutel kontrollieren und entleeren.
  • Haben Sie immer eine Ersatzversorgung dabei.
  • Reinigen Sie die Haut rund um den künstlichen Blasenausgang mit warmem Wasser und einem frischen Waschlappen.

Kopf hoch, denn mit der richtigen Versorgung und den nötigen Tipps können Sie Ihr Leben weiterhin in vollen Zügen geniessen!

 

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Quelle: Die Urostomie – Ein Ratgeber der Krebsliga für Betroffene und Angehörige


10.08.2020

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