#Tracheostoma 2: Kommunikation nach Tracheostomie
Unsere Wissensreihe #Tracheostoma geht heute in die zweite Runde. Sie haben sich schon immer gefragt, wie die Rehabilitation der Kommunikation nach einer Tracheostomie aussieht? Wir klären Sie gerne diesbezüglich auf.

Grundlegende Voraussetzung für die verbale Kommunikation ist ein funktionierendes Stimm- und Sprechorgan. Für die Stimmbildung und Artikulation sind zwei wesentliche Funktionsbereiche verantwortlich. Die Rohschallerzeugung im Kehlkopf als phonatorische Voraussetzung und die Nachschaltung eines Resonators mit Filterfunktion für die artikulatorische Verarbeitung des laryngealen Primärschalls. Die Stimm- und Sprachproduktion wird aus funktionaler Sicht in folgende Funktionsbereiche eingeteilt:
Diese Funktionsbereiche machen deutlich, dass im Rahmen der Stimmrehabilitation eines tracheostomierten Patienten zusätzlich Augenmerk auf die Funktionsfähigkeit der kranialen Hirnnerven als Voraussetzung für artikulatorische Bewegungsabläufen als auch auf die motorischen und sensiblen Sprachzentren hinsichtlich Sprachplanung und Sprechverständnis gelegt werden muss. Für die Beurteilung eines Patienten sind zu Beginn der stimmlichen Rehabilitation verschiedene Aspekte zu berücksichtigen:
Hinsichtlich der Kommunikationsmöglichkeiten werden nonverbale und verbale Kommunikationsformen unterschieden. Zu Beginn der Rehabilitation stehen zum einen Ja-Nein-Antwortsätze und die Verwendung der Schrift- bzw. Zeichensprache zur Verfügung. Bei zusätzlichem Vorliegen neurologischer sprachlicher Defizite bzw. artikulatorischer Behinderungen stehen heute für den Rehabilitationsbereich verschiedene alternative Möglichkeiten zur Verfügung:
In den meisten Fällen besteht jedoch das Ziel der stimmlichen Rehabilitation in der Wiederherstellung der natürlichen Stimmproduktion.
Zum Teil 1 der Wissensreihe #Tracheostoma.
Quelle: Tracheotomie und Tracheostomaversorgung, Berit Schneider-Stickler und Peter Kress
16.03.2020 |