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Tabuthema Inkontinenz an der Plattform Blase und Darm

21.10.2019

Themen rund um das Kontrollieren und Entleeren von Blase und Darm sind immer noch ein grosses Tabu. Das muss nicht sein – wie bei unserer Veranstaltung „Plattform Blase und Darm“, die am 14. Oktober 2019 im Swissôtel Zürich stattfand.

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Der Start in den Tag war hauptsächlich mit theoretischen aber durchaus wichtigen Informationen abgedeckt. Dr. Christoph Minnig, Professor für Organizational Behavior und Institutsleiter an der FHNW, stellte „Buurtzorg“ vor - ein niederländisches Pflegemodell mit Nachbarschaftsbetreuung, das gegen Zeitdruck und Personalmangel vorgeht. Bei diesem Modell arbeiten die Pflegefachkräfte mit einer hohen Selbständigkeit und die Patienten profitieren davon, dass sie von einem Pflegeteam mit konstant denselben Pflegekräften betreut werden.

Interessante Ergebnisse aus einer wissenschaftlichen Evaluation, dem Projekt CareNet+, bot Erich Scheibli der SWICA Krankenversicherung. Mit dem Projekt wird den Herausforderungen begegnet, denen die alternde Bevölkerung in der zunehmenden Komplexität von gesundheitlichen und damit häufig verbundenen sozialen Problemen immer stärker ausgesetzt ist.

Die Mittel- und Gegenständeliste (MiGeL) regelt die Mittel und Gegenstände, die von der obligatorischen Krankenversicherung (OKP) übernommen werden. Im April dieses Jahres gab es grosse Veränderungen bei diesen Leistungen. Martin Jenny, Leiter Aussendienst der Publicare AG, informierte über die Anpassungen in den Leistungen rund um Kontinenz. Gut zu wissen: Publicare unterstützt ihre Kunden von der Versorgung mit medizinischen Hilfsmitteln bis hin zur Abwicklung mit der Versicherung.

Urinverlust bei Frauen kommt sehr häufig vor. Betroffen sind nicht nur ältere Menschen oder Mütter nach mehreren Schwangerschaften, sondern auch junge Athletinnen. Irene König der Berner Fachhochschule zeigt, dass Inkontinenz gut behandelt werden kann dank diverser spezifischer Trainingsarten.

Welche Massnahmen wirken bei einer Behandlung einer Urininkontinenz bei erwachsenen Menschen nach einem Hirnschlag kontinenzfördernd? Dr. Myrta Kohler, Projektleiterin an der Fachhochschule St. Gallen, präsentierte ihre Forschungsergebnisse zu diesem Thema.

Ein wohl grösseres Tabuthema als die weibliche Inkontinenz ist die männliche. Hier zeigte Dr. med. Susanne Reichert, FMH Urologie, operative Therapien wie Injektionen oder diverse Implantationen.

„All living things eat, so everyone poops“, so ist es. Aber was ist normal in Sachen Stuhlgang? Charlotte Förderer, Pflegefachfrau HF und Urotherapeutin Spitäler Schaffhausen, sprach über Aussehen, Farbe und Konsistenz sowie Ernährung, Fitness, Lifestyle, Hausmittel und weitere Therapieansätze bei Verstopfung.

PD Dr. med. Cornelia Betschart referierte über Blasen- und Beckenbodenbeschwerden bei Frauen und zeigte diverse Therapieoptionen auf. Ihre take-home-message: Wenn die Primärtherapie (z.B. Blasen-, Physio-, Pessar- oder Medikamententherapie) versagt, gibt es diverse Sekundärtherapien in Form von operativen Möglichkeiten.

Es hat uns sehr gefreut, dass das Seminar bei den Teilnehmenden auf Interesse und Begeisterung gestossen ist. Herzlichen Dank an Ruth Berner, Pflegefachberatung Urotherapie an Kantonsspital Winterthur, für ihre Moderation und Begleitung durch den Tag.

 

21.10.2019

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