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Blasenschwäche nach der Geburt - was tun?

06.12.2021

Nicht nur in der Schwangerschaft, sondern auch nach der Geburt besteht das Risiko einer Blasenschwäche. Warum ist das so? Und was kann man dagegen tun? Wir geben Ihnen die Antworten darauf.

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Warum leiden viele Frauen nach der Geburt an einer Blasenwäsche?

Es gibt eine genetische Veranlagung für Blasenschwäche, daher kommt sie in manchen Familien häufiger vor als in anderen. Auch Frauen, die bei der ersten Schwangerschaft über 35 Jahre alt sind, haben erhöhtes Risiko für eine Blasenschwäche.

Dass die Harninkontinenz nicht mit der Entbindung sofort wieder verschwindet, liegt vor allem daran, dass die Beckenbodenmuskulatur besonders nach einer natürlichen Geburt geschwächt ist und eine Weile braucht, bis sie sich erholt. Aber auch bei einem Kaiserschnitt hat sich die Muskulatur im Beckenboden über Monate hinweg auf die Geburt vorbereitet und ist dabei weicher geworden. Das führt dazu, dass nach der Entbindung etwa jede vierte Frau, zumindest zeitweise, unter Inkontinenz leidet. Den betroffenen Frauen kann Rückbildungsgymnastik helfen. Ihre Hebamme, Ihre Ärztin oder Ihr Arzt berät Sie dazu gerne.

Nach dem Wochenbett verbessern sich die Beschwerden aber bei den meisten Frauen und nur etwa jede zehnte Frau hat über längere Zeit oder sogar dauerhaft Probleme mit Harninkontinenz.

 

Was kann ich gegen eine Blasenschwäche tun?

Die wirksamste Behandlung von Blasenschwäche besteht in der Kräftigung der Beckenboden-Muskulatur. Oftmals bilden sich die Beschwerden durch Beckenboden-Training vollkommen zurück. Physiotherapeutische Fachkräfte und Hebammen können Sie beraten, welche Beckenboden-Übungen Sie machen können und/oder welcher Rückbildungskurs sich für Sie eignet, um die Muskulatur zu stärken und die Blasenkontrolle zu verbessern.


Für einen langfristigen Erfolg ist es entscheidend, dass Sie die Beckenboden-Übungen dauerhaft in Ihren Alltag integrieren. Bei Blasenschwäche können Sie sich von Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt ein Rezept für Beckenboden-Training bei einer Physiotherapeutin oder einem Physiotherapeuten ausstellen lassen. Dann lernen Sie, den Beckenboden im Alltag zu aktivieren und zu trainieren, und Sie bekommen Tipps zum beckenbodenschonenden Aufstehen, Laufen, Heben und Tragen. Biofeedback und Elektrostimulation können die Übungen ergänzen.

Manche Frauen nutzen Vaginalkonen. Das sind kleine, unterschiedlich schwere Gewichte, die wie ein Tampon eingeführt und in der Scheide gehalten werden. Konen mit zunehmendem Gewicht längere Zeit zu halten, trainiert die Beckenboden-Muskulatur. Auch Vaginalkonen können von der Ärztin oder vom Arzt verordnet werden.

Legen Sie zur Sicherheit, bis Ihre Blase wieder vollkommen normal funktioniert, eine Slip-Einlage in Ihre Unterhose. Damit haben Sie die Möglichkeit, den unwillkürlich ausgeschiedenen Urin aufzufangen und sind in Ihrem Alltag nicht eingeschränkt.


Haben Sie unsere Story «Blasenschwäche in der Schwangerschaft» schon gelesen? Falls nicht, hier kommen Sie zu ihr.

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